Kommentar: Ernährung als Schulfach - kompliziert umzusetzen, aber gute Idee
Ernährung als Schulfach? Die Idee von Agrarminister Schmidt klingt nicht schlecht[1], es gäbe den zunehmend dicken und ahnungslosen Stadtkindern vieles vom Land zu erzählen. Über Euter und Humus, den Duft von Stroh und Wiesen, über brasilianische Böden, die teils finstere Geschichte der Pestizide und wovon wir letztendlich leben: Stickstoff und Phosphor, Öl.
Autor: Jan Grossarth, Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Menschen und Wirtschaft“. [2]
Erzählen könnte man auch, wie es früher war. Doch dafür verzichten auf Sport? Geschichte? Latein? Das wäre allerdings keine gute Idee. Ernährungsthemen ließen sich aber in vielen Fächern integrieren. Schon im alten Rom gab es Sorgen und Literatur über den Zustand der Böden oder Getreidehandel mit Afrika. Auf einem anderen Blatt steht, was das Wissen in der Praxis bringt.
Weniger Besuche im Aldi und bei Kentucky Fried Chicken, wo es so schrecklich fettig ist? Wohl kaum, denn die Liebe zum fettigen Hühnerteil ist groß und Esskulturen entstehen nicht im Kopf. Pädagogik kann nerven, es ist eine Gratwanderung. Aber Schmidt hat insofern Recht, als es besser ist, Schüler für gute Nahrung zu sensibilisieren, als schlechte Ernährungsgewohnheiten mit Verboten und Steuern zu bekämpfen.
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