Äpfel | Ernährung | Kaffee oder Tee

17 Kilo Äpfel isst jeder Bundesbürger im Jahr. Damit sind Äpfel der Deutschen liebstes Obst. Weltweit gibt es mehr als 20.000 Sorten. Rund die Hälfte der Äpfel, die wir verzehren, stammen aus Deutschland. Die anderen Äpfel werden importiert.

Der Apfel ist eines der besten natürlichen Heilmittel, die wir kennen. Keine Frucht kommt Durchfall und Darmentzündungen besser bei. Das hat zwei Gründe: die Gerbstoffe im Apfel wirken entzündungshemmend. Die Pektine verdicken den Darminhalt, ohne zu Verstopfungen zu führen. Sie sind sogenannte Ballaststoffe und ideal für eine gute Verdauung. Wer täglich mindestens einen Apfel isst, der senkt seinen Blutdruck und verbessert die Cholesterinwerte. Ein Apfel enthält rund ein Milligramm Eisen und liefert gleich noch das Vitamin C mit, damit das Eisen auch gut von unserem Körper aufgenommen werden kann. Äpfel machen nicht nur gesund, sie machen auch satt. Und wieder ist das Pektin dafür verantwortlich. Denn der Ballaststoff hält den Blutzuckerspiegel länger auf einem Niveau. Und solange der nicht in den Keller fällt, gibt es kein Hungergefühl.

Dieses Jahr haben die Aprilfröste während der Apfelblüte zum Teil für Totalausfälle bei der Apfelernte gesorgt. Die Apfelernte in Baden-Württemberg ist deshalb so gering wie seit 30 Jahren nicht mehr, obwohl der Apfelanbau in Baden-Württemberg in den letzten Jahren noch ausgedehnt worden ist. Experten rechnen mit einer Million Dezitonnen, das ist sehr wenig, zumal die Anbauflächen in den letzten Jahren vergrößert wurden.

Clubsorten sind neue Züchtungen, die den Verbraucherwünschen entgegen kommen und deshalb quasi als teure Marke verkauft werden können. Clubäpfel entspringen also einer Marketingstrategie. Clubsorten werden ausschließlich über Lizenzen vertrieben. Nur damit darf etwa "Kanzi" angebaut werden. Das kostet extra, zahlt sich aber aus, weil dieser Apfel teurer verkauft wird. Clubmitglieder werden ordentlich beworben. Das kurbelt den Absatz an, zumindest bei neuen Sorten. Wer neu anpflanzt, legt sich aber auf zehn Jahre fest. Der Obstbauer trägt also das Risiko, dass sich seine teurere Investition auch wirklich trägt.

"Kanzi" funktoniert ganz gut. Er sieht toll aus und schmeckt süß, manchen schmeckt er zu süß. "Kanzi" ist übrigens nur der Clubname. Die Apfelsorte selbst heißt Nicoter und ist eine Kreuzung aus Gala und Braeburn. Als Clubsorte "Kanzi" werden nur die schönsten, perfektesten Äpfel verkauft, Durchschnittsware kommt unter der Sortenbezeichnung Nicoter auf den Markt und kann pro Kilo fast einen Euro günstiger sein. "Pink Lady" ist ebenfalls eine Clubsorte. Die gibt es schon etwas länger, deshalb ist hier der Preisunterschied geringer. Ihre normale Sortenbezeichnungen ist übrigens Cripps Pink, eine natürliche Kreuzung aus Golden Delicious und Lady Williams.

Bei Raumtemperatur hält sich ein Apfel bis zu zwei Wochen. Dabei verliert er schnell Wasser und wird schrumpelig. Idealer ist deshalb die Lagerung im Kühlschrank und zwar im Plastikbeutel mit ein paar wenigen Luftlöchern. Im Gemüsefach halten Äpfel dann maximal vier Monate durch. Die Löcher im Beutel sorgen dafür, dass das Reifegas abziehen kann und der Apfel langsamer weiterreift. Äpfel sollte man immer getrennt von anderem Obst aufbewahren, da sie Ethylen ausscheiden. Denn das lässt auch anderes Obst schneller verderben.

Übrigens: Die Wachsschicht auf der Schale bedeutet nicht unbedingt, dass dieser Apfel behandelt wurde. Jeder Apfel produziert diese Schutzschicht. Ist zusätzlich Wachs auf dem Apfel, muss das gekennzeichnet sein.

Im Studio: Sabine Schütze, SWR Redaktion Umwelt und Ernährung

Quelle:

www.swr.de

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