Baby stirbt wegen lactosefreier und glutenfreier Ernährung

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Hafermilch, Quinoa, Buchweizen: Ein Paar aus Belgien hat seinem Baby eine spezielle Ernährung verordnet, ohne einen Kinderarzt zu fragen. Nun ist das Kind tot. 

© Shutterstock/ wavebreakmedia

Die meisten Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. So auch Sandrina und Peter aus [1]. Sie wollten bei der Ernährung ihres Babys alles besonders richtig machen – und begingen einen tragischen Fehler, der ihrem Kind nicht nur das Leben kostete, sondern sie nun womöglich auch ins Gefängnis bringt.

Was ist passiert?

Das Paar machte sich Sorgen um sein jüngstes Kind, Lucas. Sandrina und Peter haben noch drei andere Kinder, alles gesunde Mädchen. Doch ihr Junge hatte Probleme mit der Verdauung und vertrug nach ihren Angaben weder die Muttermilch noch die Flaschenmilch.

Die beiden diagnostizierten laut belgischen Medien selbst eine Lactose- und Glutenintoleranz bei Lucas. Einen Arzt besuchten sie nicht.
[2]

Ersatzprodukte aus dem eigenen Naturkost-Laden

Sandrina und Peter führen einen eigenen Naturkost-Laden im belgischen Bevederen. Dort verkaufen sie Milchersatzprodukte wie Hafermilch oder Reismilch und auch so genanntes [3] wie Quinoa oder Buchweizen. Mit diesen Produkten fütterten sie nun auch Lucas.

Immer noch besuchten sie keinen Kinderarzt. Dieser hätte ihn sofort sagen können, dass diese Produkte allein nicht genügend Nährstoffe für ein Baby enthalten.

Abgemagert und grau im Gesicht

Vor dem Gericht, vor dem sich die beiden nun verantworten müssen, sagten sie aus, dass das Kind fröhlich gewesen sei und gespielt habe. Lucas habe mal zugenommen und mal abgenommen. Es sei ihnen nichts Ungewöhnliches aufgefallen.

Der Staatsanwalt hingegen wirft dem Paar vor, ihr Sohn sei schnell abgemagert und grau im Gesicht gewesen. Als Lucas sechs Monate alt war, wog er nur noch sechs Kilogramm.

Als sich Lucas eines Nachts heftig übergeben musste, gingen die Eltern schließlich zu einem Homöopathen. Der war sofort alarmiert und schickte die Eltern ins Krankenhaus. Lucas sei zu diesem Zeitpunkt stark dehydriert gewesen und habe nur noch 4,3 Kilogramm gewogen – eigentlich müsste er in dem Alter doppelt so viel wiegen.

Doch der Besuch im Krankenhaus kam zu spät. Lucas starb, laut Diagnose wegen "pathologischer Unterernährung".

Nun droht den Eltern eine Haftstrafe. "Ihre Vorstellungen von Medizin haben ihrem Kind das Leben genommen", so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, die 18 Monate Haft fordert. Am 14. Juni soll das Urteil fallen.

Alternative Ernährung für Babys – ein gefährlicher Trend

Der Fall aus Belgien ist leider nicht der erste dieser Art. Immer wieder entscheiden Eltern, ihren Babys vermeintlich besonders gesunde Produkte wie Pflanzenmilch zu geben und auf tierische Produkte zu verzichten. Kinderärzte und die Deutsche Gesellschaft für [4] warnen jedoch davor. Wichtige Nährstoffe wie Eisen, Vitamin B12 , Vitamin D, Jod und Zink würden sonst fehlen und es kann zu Mangelerscheinungen kommen. Auch vegane Ernährung in der Schwangerschaft kann riskant für das Kind sein.
[5]

Falls Eltern eine Unverträglichkeit vermuten oder aus anderen Gründen eine besondere Ernährung für ihr Kind erwägen, sollte das auf jeden Fall mit dem Kinderarzt abgeklärt werden und der Zustand des Kindes gut überwacht werden.  

Fußnoten:

  1. ^ (www.brigitte.de)
  2. ^ laut belgischen Medien (www.nieuwsblad.be)
  3. ^ (www.brigitte.de)
  4. ^ (www.brigitte.de)
  5. ^ vegane Ernährung in der Schwangerschaft (www.brigitte.de)

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