Ernährung: Erdbeer-Genuss auch nach der Saison
Leuchtend rot strahlen sie einem jetzt entgegen - die Erdbeeren. Zwar ist schon bald wieder Schluss mit dem frischen Angebot. Aber es gibt Tricks und Rezepte, mit denen man länger etwas von den begehrten Früchten hat.
Ein Mix aus leichter Fruchtsäure mit Süße und eine tolle rote Farbe: Die Erdbeere nennen wohl besonders viele Menschen als Lieblingsfrucht.
Und supergesund ist sie auch: „Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte, wie zum Beispiel Orangen. Schon 100 Gramm decken unseren Tagesbedarf“, sagt die Food-Journalistin und Buchautorin Inga Pfannebecker. Außerdem enthalte die Erdbeere Folsäure[1], die in anderen Lebensmitteln selten vorkomme.
Der hohe Wassergehalt macht die Beere besonders an heißen Tagen beliebt und ist der Grund, warum sie kaum Kalorien enthält. Er macht die Frucht aber auch relativ druckempfindlich. „Um lange Transportwege zu meiden, sollte man auf regionale Produkte vertrauen“, sagt Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer.
Beim Kauf sollte die Erdbeere eine pralle Form besitzen, süßlich duften und grüne Kelchblätter haben. „Wer ganz sicher gehen will, kauft die Früchte direkt auf dem Hofladen oder an einem der Erdbeerenstände an der Straße“, sagt Schumacher. Er empfiehlt auch, die Kelchblätter erst kurz vor der Zubereitung zu entfernen.
Insbesondere süße Rezepte[2] sind mit frischen Erdbeeren beliebt. Pfannebecker rät beispielsweise zu Windbeuteln mit Ricotta-Erdbeeren-Füllung. Und das geht so: Für den Brandteig 125ml Milch mit 150ml Wasser, 50g Butter in Stückchen und einer Prise Salz in einem Topf aufkochen. 200g Dinkelmehl und eine Messerspitze Backpulver vermengen und zur Milchmischung geben. Die Masse mit einem Holzkochlöffel so lange rühren, bis sich der Teigkloß vom Topf löst und am Topfboden einen weißen Belag bildet.
Nach dem Backen im Ofen können die Windbeutel aufgeschnitten werden. Für die Füllung 250g Ricotta mit etwas Honig und Zitronenschale verrühren. Anschließend die Paste auf die aufgeschnittenen Windbeutel geben. Die Erdbeeren halbieren oder vierteln und oben auf der Paste verteilen. Schließlich kann den Windbeuteln ihr Deckel aufgesetzt werden, und sie sind verzehrfertig.
Wer nach einem nicht ganz so süßen Rezept sucht, kann frische Erdbeeren auch in einen Salat mit hineinschneiden. „Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Salatdressing erst kurz vor dem Servieren hinzugegeben wird - ansonsten verlieren die Erdbeeren ihre schöne Optik“, sagt Schumacher. Auch zusammen mit Spargel sind sie eine leckere Beilage und peppen Kombinationen mit Kartoffeln und Ähnlichem auf.
Im Gegensatz zu vielen anderen Früchten reifen Erdbeeren nicht nach. Deshalb sollten sie bereits beim Kauf den richtigen Reifegrad besitzen. „Bei grünlichen Stellen sind die Erdbeeren noch nicht reif. Dunkle Verfärbungen deuten auf überreife Früchte hin, auch diese sollte man nicht kaufen“, rät Pfannebecker. Mit dem idealen Reifegrad seien die Erdbeeren dann etwa ein bis zwei Tage haltbar.
Das Einfrieren der Erdbeeren verlängert die Haltbarkeit der Früchte bereits auf ungefähr ein Jahr. Oder man kann die Erdbeeren erst pürieren und das Püree einfrieren. „Taut man die Früchte später wieder auf, sind sie ohnehin matschig. Zum rohen Verzehr eignen sie sich dann weniger“, sagt Pfannebecker. Besonders geeignet sind die Erdbeeren in dieser Form aber für andere Rezepte wie Tortenfüllungen oder Kompott.
Neben der herkömmlichen Marmelade kann man den Erdbeeren auch als Sirup, Chutneys oder Konfitüren länger haltbar machen. „Dabei passen Erdbeeren hervorragend zu Rhabarber, Johannisbeeren, Sauerkirschen, Aprikosen oder Holunder[3]. Auch ein Schuss Holunderblütensirup, Likör oder Obstbrand verleiht der Konfitüre nach dem Kochen eine ganz besondere Note“, sagt Petra Elzholz, Projektleiterin Einmachen der Dr. Oetker Versuchsküche.
Sogar im Sommer zum Grillen schmecken Erdbeeren - in selbstgemachten, pikanten Soßen. Dafür bieten sich insbesondere Chutneys an: „Das sind süß-saure, zuweilen auch scharfe Soßen, die sich vielseitig einsetzen lassen. Chutneys schmecken hervorragend zu Käse, Fleisch, Reisgerichten oder Fondue“, sagt Elzholz.
Für ein Chutney nach madagassischer Art empfiehlt Elzholz 800g Erdbeeren zu waschen und in feine Stücke zu schneiden. Außerdem 200g Zwiebeln abziehen und fein würfeln. Die Erdbeeren, Zwiebeln und 125ml Himbeeressig in einem Topf mit Gelierzucker zehn Minuten kochen. Das Chutney schließlich mit Salz und Pfeffer abschmecken und zu Fleisch oder in Kombination mit Ziegenkäse servieren. So lassen sich die Erdbeeren auch lange nach der Saison noch genießen.
Quelle:
www.focus.deFußnoten:
- ^ Mehr zu Folsäure (www.focus.de)
- ^ Mehr zu Rezepte (www.focus.de)
- ^ Mehr zu Holunder (www.focus.de)
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