Immer her mit Obst und Gemüse
Brake[1] Wenn man erzählt, dass Kindergartenkinder über große Schüsseln mit Gummibärchen, Bonbons und Schokolade regelrecht herfallen, glaubt das jeder. Aber was ist mit Gurkenhäppchen und Paprika? Und Apfelspalten? Werden die Kids dabei auch zu kleinen Heuschrecken? Ja! Und zwar mit Begeisterung. Und das auch schon zum Frühstück.
Letzteres servierten am Montagmorgen Jacqueline Lüschen und Sylvia Bruns[2] vom NWZ-Blog „Muddis kochen“ den Vorschulkindern der Kita Tausendfüßler in Brake. Sie hatten sich an einer Verlosung beteiligt und gewonnen. Frisch, ausgewogen, nahrhaft und gesund soll ein Frühstück sein. Aber was heißt das eigentlich? Eine anschauliche Ernährungspyramide sollte Aufschluss bringen. Und die Muddis wurden überrascht: So wahnsinnig viel mussten sie den kleinen Tausendfüßlern gar nicht erklären. Die wussten durchaus, dass sie Pommes, Pizza, Schokolade und Zucker nur wenig und nicht jeden Tag essen sollten. Und dass sie Bananen, Äpfel und Blumenkohl in rauen Mengen vertilgen dürfen und sollen. Dass die Löcher im Käse aber da herrühren, dass „die Bakterien pupsen“ lernten die Jungen und Mädchen von Jacqueline Lüschen, während sie gemeinsam Körnerbrote mit Butter und Käse schmierten.
Am Nachbartisch konzentrierten sich die anderen Kinder darauf, sich nicht in die Finger zu schneiden. Paprika, Gurken, Tomaten und Äpfel wurden hier portioniert und eben in die Schüsseln gefüllt, über die eine Viertelstunde später der Schwarm hungriger Heuschrecken herfallen sollte.
Die Kinder schaufelten sich Obst und Gemüse in ihre nagelneuen blauen Butterbrotdosen, die sie von den Muddis zusammen mit einer Kühltasche, einem Brettchen und einer Wasserflasche geschenkt bekommen hatten.
Anschließend versammelten sich alle im Frühstückskreis und gerieten ins Plaudern. Natürlich übers Essen. Richard (6) zum Beispiel mag Spargel. Und Angelina (5) findet Broccoli so gar nicht lecker. Dafür isst sie aber Spinat, Möhren und Blumenkohl gerne. Beim Blick in Fennos (6) Frühstücksdose staunen die Muddis: Er hat sich ausschließlich beim Obst und Gemüse bedient und die Platte mit den Butterbroten links liegen gelassen.
Elias (6) tut kund: „Ich will kein gekochtes Gemüse.“ Gegen Rohkost hat er nichts. Eine Aussage, die in der Runde auf Zustimmung stößt. Mirko (6) nestelt derweil an seiner neuen Wasserflasche. Vielleicht landet die abends an seinem Bett: „Ich nehme mir auch nachts Wasser.“
So weit, so gut. Doch warum heißt es dann immer, Kinder würden sich katastrophal ernähren, nur Fast Food und Süßkram in sich reinstopfen? Für die Erzieherinnen Kerstin Haase[3] und Dunja Menke[4] ist das kein Thema in Schwarz und Weiß, sondern eher eines in vielen Schattierungen. „Es ist besser geworden“, berichtet Dunja Menke, sei aber ein Dauerthema. Die intensive Aufklärungsarbeit – auch in der Kita – zeige Wirkung. „Wir ermutigen auch die Kinder, ihren Eltern zu sagen, was sie gerne mögen“, ergänzt Kerstin Haase. Dass gesund auch lecker ist, wissen die Tausendfüßler nicht zuletzt auch vom gesunden Frühstück, dass sie immer mittwochs zusammen in der Kita zubereiten.
Unterstützt wird die NWZ-Aktion von der Molkerei Ammerland[5], dem Wasserverband OOWV[6], Bruno der Oldenbäcker sowie dem Oldenburger Biohändler Ecocion[7].
Ein Video gibt es unter www.nwzonline.de/videos [8]
Quelle:
www.nwzonline.deFußnoten:
- ^ Brake (www.nwzonline.de)
- ^ Sylvia Bruns (www.nwzonline.de)
- ^ Kerstin Haase (www.nwzonline.de)
- ^ Dunja Menke (www.nwzonline.de)
- ^ Molkerei Ammerland (www.nwzonline.de)
- ^ OOWV (www.nwzonline.de)
- ^ Ecocion (www.nwzonline.de)
- ^ www.nwzonline.de/videos (www.nwzonline.de)
Kommentare
Kommentar veröffentlichen