Gesunde Ernährung: Wie gesund ist Kokosöl wirklich?
Kokosöl wird in manchen Weltregionen teilweise schon seit Jahrtausenden in der Küche verwendet. Hierzulande hat es erst in den letzten Jahren Einzug gehalten. Auch in der Naturkosmetik wird das Öl verwendet. Über die gesundheitlichen Vorteile von Kokosöl ist zuletzt ein Streit entbrannt.
Kokosöl wird auch hierzulande immer populärer
Wenn es darum geht, welches die wertvollsten Speiseöle für Küche und Gesundheit[1] sind, heben manche die gesundheitsfördernde Wirkung von Leinöl[2] hervor. Viele verwenden jedoch vor allem Rapsöl, das bei den Deutschen mittlerweile noch beliebter ist als Sonnenblumen- und Olivenöl[3]. In den vergangenen Jahren ist auch Kokosöl in die hiesige Küche eingezogen. Es soll zum Braten und Kochen ideal sein und zusätzlich der Gesundheit dienen. Doch was kann das Öl wirklich?
Vielseitig anwendbar
Vor wenigen Jahren war Kokosöl in der deutschen Küche noch nahezu unbekannt, mittlerweile ist es als neues „Superfood“ auch in den hiesigen Supermärkten und Drogerien zu finden.
Als Naturkosmetik kommt Kokosöl schon seit längerer Zeit zum Einsatz. Es ist ein beliebtes Hausmittel gegen trockene Haare[4] und lindert einen Sonnenbrand[5].
Aufgrund der enthaltenen Laurinsäure, auf die viele Krankheitserreger und Parasiten wie Mücken oder Zecken empfindlich reagieren, wird Kokosöl zudem als Insektenschutz eingesetzt.
Das Öl ist aber vor allem wegen seines Geschmacks und der gesundheitsfördernden Wirkung beliebt. Zuletzt waren die positiven Auswirkungen auf unseren Körper jedoch angezweifelt worden.
Gesundheitliche Vorteile angezweifelt
So berichtete die Zeitschrift „Ernährungs Umschau“ (Ausgabe Oktober 2016), dass Kokosöl auch nicht gesünder sei als andere Öle. Daher gebe es keinen Grund, dieses in größeren Mengen zu konsumieren.
Das Magazin bezog sich dabei auf einen Bericht der Wissenschaftlerinnen Dr. Stacey Lockyer und Sara Stanner von der „British Nutrition Foundation“.
Die Wissenschaftsjournalistin Dipl. oec. troph. Ulrike Gonder äußert auf ihrer Webseite[6] jedoch Kritik an der Kritik am Kokosöl. Laut der Expertin beruft sich die Arbeit der Wissenschaftlerinnen „teilweise auf überholte Argumente“.
Dass Kokosöl reich an gesättigten Fettsäuren und deswegen gesundheitlich bedenklich ist, sei Gonder zufolge eines „der ältesten Argumente, die gegen Kokosöl angeführt werden, was es jedoch nicht wahrer macht“.
Kokosfett besteht zwar tatsächlich zu rund 92 Prozent aus gesättigten Fettsäuren – doch aus diesem Umstand auf seine gesundheitliche Bedeutung zu schließen, sei wissenschaftlich nicht haltbar.
Die Expertin verwies auf mehrere Studien und Meta-Analysen, die zu dem Schluss kommen, dass gesättigte Fettsäuren per se keine ursächliche Beziehung zum Auftreten von Herzinfarkten[7] oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.
Mehr mittelkettige Fettsäuren als jedes andere Öl
In einem aktuellen Beitrag des „Norddeutschen Rundfunks“ (NDR) werden die gesundheitlichen Vorteile von Kokosöl hervorgehoben. Die Informationen stammen unter anderem von der Oecotrophologin Ulrike Gonder.
Den Angaben zufolge enthält das wertvolle Kokosöl mehr mittelkettige Triglyceride (MCT) als jedes andere Pflanzenfett oder Öl.
Diese Fettsäuren werden in der Leber zu sogenannten Ketonen verarbeitet und von dort als hochwertige Energielieferanten für die Nervenzellen ins Gehirn transportiert.
Laut dem NDR-Bericht deuten Studien darauf hin, dass Kokosöl ein Voranschreiten von Gehirnerkrankungen wie Alzheimer[8] bremsen kann.
Mit Kokosöl abnehmen
Zu den mittelkettigen Fettsäuren gehört auch die sogenannte Laurinsäure, die auch als Schlankheitsmittel gilt.
In der Tat hat sich in Studien gezeigt, dass mittelkettige Triglyceride beim Abnehmen helfen, doch dabei wurden nur kurzfristige Auswirkungen untersucht.
Offenbar funktioniert die Gewichtsreduktion auch nur, wenn gleichzeitig weniger Kohlenhydrate und mehr gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren auf dem Speiseplan stehen.
Laut NDR setzen beispielsweise in Kokosöl gebratene Kartoffeln an, Wildlachs und Gemüse in Kokosöl liefern jedoch einen gesunden Öl-Mix.
Keine gesundheitsschädlichen Transfette
Des Weiteren sei Kokosöl das einzige schonend gepresste Pflanzenöl, das unter großer Hitze keine gesundheitsschädlichen Transfette entwickelt.
Neben den gesundheitlichen Vorteilen kann Kokosöl auch durch den Geschmack überzeugen. Als Zutat zu exotischen Gerichten wie etwa Currys kann es, ebenso wie Kokosmilch, zu einem angenehm frisch-süßlichen Geschmack beitragen und die Küche bereichern.
Beim Kauf von Kokosöl sollte darauf geachtet werden, dass der Hinweis „nativ“ auf dem Glas steht, dass es aus biologischem Anbau stammt und aus reifen Früchten möglichst kurz nach der Ernte gepresst wurde. Öl aus unreifen, monatelang gelagerten Nüssen schmeckt leicht ranzig.
Übrigens: Im Gegensatz zu Kokosöl, das bei Raumtemperatur auch fest ist und wie weißes Streichfett aussieht, wird Kokosfett meist stark industriell verarbeitet.
Dieses ist nach dem Erhitzen, Härten und Bleichen geschmacksneutral und wird in der Lebensmittelindustrie als Ersatz für Palmöl verwendet. (ad)
Quelle:
www.heilpraxisnet.deFußnoten:
- ^ die wertvollsten Speiseöle für Küche und Gesundheit (www.heilpraxisnet.de)
- ^ gesundheitsfördernde Wirkung von Leinöl (www.heilpraxisnet.de)
- ^ Sonnenblumen- und Olivenöl (www.heilpraxisnet.de)
- ^ Hausmittel gegen trockene Haare (www.heilpraxisnet.de)
- ^ lindert einen Sonnenbrand (www.heilpraxisnet.de)
- ^ Webseite (www.ugonder.de)
- ^ Herzinfarkten (www.heilpraxisnet.de)
- ^ Alzheimer (www.heilpraxisnet.de)
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