Ernährung: Anbaufläche für Öko-Produkte steigt auf Rekordhoch

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Die Anbaufläche für Öko-Produkte in der deutschen Landwirtschaft ist auf ein Rekordhoch gestiegen: Im Jahr 2016 sei sie im Vergleich zum Vorjahr um 14,9 Prozent auf 1,25 Millionen Hektar angewachsen, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Sie stützten sich auf Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Mit dem neuerlichen Anstieg seien bereits 7,5 Prozent aller Ackerflächen in Deutschland[1] ökologisch bewirtschaftet, heißt es in dem Bericht. Im Jahr 2015 betrug der Anteil demnach noch 6,5 Prozent, zur Jahrtausendwende waren es nur 3,2 Prozent.

Auch die Zahl der Bio-Betriebe hat sich den Zahlen zufolge im vergangenen Jahr erhöht - um 9,6 Prozent auf 27.132 Betriebe. Im Vergleich zum Jahr 2000 habe sich die Zahl der ökologisch erzeugenden Betriebe damit mehr als verdoppelt.

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Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zeigte sich gegenüber den Zeitungen zufrieden mit der Entwicklung. "Der Ökolandbau hat sich neben dem konventionellen Landbau als wichtige Säule der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft etabliert", sagte Schmidt.

Trotz der Fortschritte ist die Bundesregierung von ihrem in der Nachhaltigkeitsstrategie gesteckten Ziel, den Anteil des Ökolandbaus auf 20 Prozent der gesamten Agrarfläche zu erhöhen, noch weit entfernt. Allerdings wurde für die Umsetzung bislang auch noch kein konkretes Datum genannt.

Die Landwirtschaftsminister der EU stimmen am Montag in Brüssel über neue Regeln für den Ökolandbau ab. Damit sollen ab 2020 die Standards für Bio-Lebensmittel vereinheitlicht und die Kontrollen gegen Betrug verbessert werden.

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Die Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, kritisierte, dass der Ökolandbau-Boom kein Verdienst der Bundesregierung, sondern vielmehr dem Kaufverhalten der Konsumenten und der Ökobauern zu verdanken sei. "Es wäre deutlich mehr Ökolandbau möglich - zum Wohle der Verbraucher und für eine Umwelt ohne Bienensterben. Von CDU/CSU und SPD kam in den letzten Jahren außer warmen Worten wenig an konkreter Unterstützung für den Ökolandbau", erklärte die Grüne.

Zudem setze Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) trotz steigender Nachfrage nach Bio-Produkten "auf eine rückwärtsgewandte Landwirtschaft". Das Ackergift Glyphosat und nitratverschmutzes Grundwasser durch industrielle Massentierhaltung seien nach wie vor trauriger Standard in der Landwirtschaft.

Quelle:

www.welt.de

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