Urologen geben Entwarnung. Die Fruchtbarkeit von Männern ist nicht gefährdet.

© Ruhr-Universität Bochum Spermien unter dem Mikroskop

Die laut einer Studie vom vergangenen Dienstag gesunkene Spermienanzahl von Männern[1] in westlichen Ländern ist aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) kein Grund zur Beunruhigung. Man sehe die Zeugungsfähigkeit in westlichen Industrienationen „nicht akut gefährdet“, teilte die DGU mit. Sorgen müssten sich die Männer nicht machen, erklärte die Fachärztin für Reproduktionsmedizin und Andrologie Sabine Kliesch. Die in der Studie gezeigten Veränderungen lägen „alle in einem hochnormalen Bereich“.

Forscher von der Hebrew University in Jerusalem hatten in dieser Woche in der Zeitschrift „Human Reproduction Update“ von einem Rückgang der Spermienanzahl pro Milliliter Sperma bei Männern[2] aus westlichen Ländern berichtet – um 52,4 Prozent in einem Zeitraum von 1973 und 2011.

Ernstzunehmende Entwicklung

Nicht an der Studie beteiligte Experten hatten betont, dass anhand der Daten offen bleibe, ob tatsächlich mehr Männer unfruchtbarer geworden sind. Zur Beweglichkeit der Spermien etwa gab es in der Studie keine Daten. Für die Befruchtung einer Eizelle sei die Zahl vorwärts-beweglicher Spermien aber entscheidender als die absolute Anzahl, so DGU-Expertin Kliesch. Sie verweist auch darauf, dass die Entwicklung teils auf verbesserte Messmethoden zurückgehen könnte.

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Die DGU hält die Studie laut Mitteilung dennoch für ernstzunehmend, unter Experten gelte sie als beste derzeit verfügbare Neuberechnung. Es müsse nun untersucht werden, was hinter dem Spermienrückgang stecke und was das für die Männergesundheit allgemein bedeute, hieß es.

Quelle:

www.faz.net

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