Ernährung: Soja ist gesund, aber...
Vegetarier und Veganer verwenden Soja gern als Fleischersatz. Das bietet sich vor allem deshalb an, weil es so viel Eiweiß enthält. 40 Gramm stecken in 100 Gramm Soja, außerdem etwa 20 Gramm Fett und sieben Gramm leicht verwertbare Kohlenhydrate. Ansonsten besteht die Bohne aus Wasser. Cholesterin enthält Soja nicht. Daher kann es langfristig den Cholesterinspiegel senken und eignet sich, um gesund Gewicht zu reduzieren, erklärt Wiebke Unger vom Vegetarierbund Deutschland.
Nicht nur Vorteile
Allerdings hat Soja nicht nur Vorteile. Es enthält sogenannte antinutritive Stoffe, unter anderem Phytinsäure. "Sie bindet Mineralstoffe im Körper und vermindert so deren Aufnahme", sagt Brigitte Ahrens,Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Außerdem stecken in Soja bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die eventuell Schäden im Darm anrichten können. Experten empfehlen daher, Säuglingen und Kleinkindern keine Ersatzprodukte aus Soja zu geben, erklärt Ahrens.
Nur rund 25 Gramm täglich
Soja gehört zudem wie andere Hülsenfrüchte auch zu den purinhaltigen Lebensmitteln. Beim Abbau von Purin entsteht im Körper Harnsäure, die normalerweise ausgeschieden wird. Menschen mit Gicht scheiden nicht ausreichend Harnsäure aus, so dass der Harnsäurespiegel in ihrem Blut steigt. "So kann sich die Harnsäure in den Gelenken in Form von Kristallen ablagern und bei Gichtpatienten Beschwerden oder einen akuten Gichtanfall auslösen", sagt Astrid Konrad, Gastroenterologin und Ernährungsmedizinerin am Klinikum der Universität München. Gichtpatienten verzichten deshalb am besten ganz auf Sojaprodukte.
Für gesunde Menschen gilt ein Richtwert von rund 25 Gramm Sojaprotein täglich, das entspricht 75 Gramm getrockneten Bohnen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, das Gemüse fermentiert oder gegart zu essen. Aus fermentierten Bohnen entstehen zum Beispiel Sojasoße und Tempeh, ein traditionelles Fermentierungsprodukt aus Indonesien. "Miso ist eine würzige Sojabohnenpaste", sagt Britta Klein vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Sie wird in Suppen und Soßen als Basis verwendet - etwa bei der japanischen Miso-Suppe.
Doch auch Hobbyköche können die Bohne leicht zubereiten - zum Beispiel zu einem proteinreichen Burger-Patty oder vegetarischen Aufstrich. Die Bohnen müssen über Nacht einweichen, ehe man sie verarbeiten kann. Sie schmecken auch gut in Suppen oder Eintöpfen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft Bio-Produkte. "Dort ist die Angabe nach der Herkunft verpflichtend", sagt Ahrens.
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